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Der erste über einen Ferrari veröffentlichte Prüfungsbericht — Der schnellste und leistungsfähigste unter sämtlichen von der  Automobil Revue bisher getesteten Serienwagen — Optimale Strassenlage und Elastizität

Reinstes Vollblut 

Wenn je ein Automobil diesen Namen verdient hat, so ist es dieser Ferrari-Sportwagen. Seine offene Zweisitzer-Karosserie stammt von Vignale und entspricht dem für die Filmstars Rossellini und Bergmann gebauten Roadster, der am letzten Genfer Salon ausgestellt war. Das Bild zeigt den Wagen auf dem Autodrom von Modena.

THANKS TO Automobil Revue for this exclusive, original article from 1951!

Automobil Revue Nr. 20 vom 19. Mai 2005

Der frühere <<Automobil Revue>>-Redakteur und Testingenieur Hansjörg Bendel war aktiv mit dabei, als am 16. Mai 1951 der Ferrari 212 Export Barchetta Vignale von der AR getestet wurde. Dabei kam es zu einem ziemlich haarsträubenden Ereignis. Lassen wir ihn selbst erzählen:

<<1951 stand in Maranello die Fertigung von straßentauglichen Ferrari noch am Anfang – die jährliche Produktion erreichte knapp 100 Exemplare. In diesem Stadium der Firmenentwicklung stand noch keine fabrikeigene Testrundstrecke zur Verfügung:
Für die Evaluation von Fahrleistungen, Straßenlage, Fahr- und Bremseigenschaften sowohl der in Entwicklung befindlichen Rennwagen wie auch der Kundenfahrzeuge musste der damalige Chefingenieur Aurelio Lampredi ausgedehnte Fahrversuche vornehmen, teils auf dem Straßennetz der Umgebung von Maranello, zudem regelmäßig auf gemieteten Rennstrecken. Stoppuhren und weitere Messinstrumente waren an Bord mitzuführen.

Es war üblich, zwei Mitarbeiter einzusetzen, die abwechselnd pilotierten und die Messgeräte bedienten – diese sozusagen klassische Lösung wendete auch das AR-Test-Team an.
Robert Braunschweig war es gelungen (nicht zuletzt deshalb, weil er den 212-Käufer, den Berner Hans-Karl von Tscharner, mit nach Maranello brachte), Enzo Ferraris Zustimmung zu einem Test zu erreichen, der schließlich als weltweit überhaupt erste unabhängige Langstreckenerprobung eines Kunden- Ferrari in die Automobilgeschichte einging.
Zu den Messfahrten hatten wir den englischen Journalisten Gordon Wilkins eingeladen, dem damit die Möglichkeit geboten wurde, für< > einen Erlebnisbericht zu verfassen. Wilkins und ich wechselten uns beim Fahren und beim Bedienen der Messinstrumente ab. Nach Registrierung der wichtigsten Resultate inklusive einer repräsentativen Verbrauchszahl musste noch die Höchstgeschwindigkeit ermittelt werden, wozu eine möglichst lange, ebene gerade erforderlich war. Eine Autostrada gab es damals in der Nähe noch nicht, doch der sympathische Chef des Versuchs, Signor d’Angelo, emphal eine von ihm bereits mehrmals benutzte Alternative: Zwischen Modena und Maranello gebe es eine genügend lange Gerade, allerdings< > von zwei Kreuzungen, an denen er selbst und einer seiner Mitarbeiter sich postierten und anfälligen Querverkehr aufhalten würden.
Gesagt, getan: Die beiden setzten sich auf das Heck der Barchetta, und ich deponierte die beiden in den von d’Angelo gewünschten Positionen. Die erste Vollgasfahrt wurde problemlos absolviert – allerdings fiel mir auf, dass der jüngere der beiden Kreuzungswächter mich voll italienischer Begeisterung mit den für via, via! typischen Armbewegungen anfeuerte. Was er dann, wie erwartet, auch bei der zweiten Vollgasfahrt in entgegengesetzter Richtung tat. Dabei übersah er einen älteren Velofahrer, der langsam und seelenruhig über die Kreuzung pedalte und dem ich durch eine Kombination von Notbremsen, Ausweichen und der Unterstützung durch einen Schutzengel gerade noch ausweichen konnte. Es war knapp, der <> nicht einmal einen Meter, und was d’Angelo seinem Mitarbeiter später gesagt hat, wollte ich gar nicht wissen…>>


Technische Daten


Motordaten
12 Zyl. In V 60° (68×58,8 mm),2562 cm³, Kompr.8,4:1, 170PS bei 7000/min, 66PS/L;21 mkg bei 5250/min.
Motorkonstruktion
Ventile in V, je 1 oben liegende Nockenwellen (Kette), Ölinhalt 8 Liter, Ölkühler, 3 Weber-Fallstromvergaser Weber36 DCF/3 oder 1 Doppel-Fallstromvergaser, 2 mechanische Benzinpumpen, Luftfilter, Zündkerzen Champion NA 12, 14mm, Zündfolge 1-7-5-11-3-9-12-6-8-2-10-4, elektr. Anlage Marelli12V, Dynamo 150 W, Batterie 50 Ah, Wasserkühlung (Pumpe und Thermost.),Kühlerinhalt 13,5 L.
Kraftübertragung
Einpl.-Trockenkupplung, normales 5 Gang-Getriebe, 5.Gang als Schnellg., 3. und 4. Gang synchr., 2. und 5. Gang geräuscharm, Schalthebel in der Mitte, einteilige Kardanwelle, spiralverzahnter Achsantrieb, Achsunters.4,66:1 (9/42), auf Wunsch 8/42 oder 10/40.
Untersetzungsverhältnisse
(mit Achsuntersetzung 4,66:1) I.11,23:1, II.8,11:1, III.5,92:1, IV.4,66:1, V.4,28:1, R13,98:1.
Fahrgestell, Aufhängung
Elliptikrohrrahmen, vorn Einzelradaufhängung mit Trapez- Dreieckquerlenker und Querblattfeder, hinten Starrachse mit Halbelliptikfedern, Reaktionsdreieck, v.u.h.hydr. Kolben-Stoßdämpfer, hydr .Fussbremse. Gesamtbremsfl. 1344cm², mech. Handbremse auf Hinterräder, Lenkung mit Schnecke und Sektor, Benzintankinhalt 150 L, Reifen 5.50-16.
Abmessungen und Gewicht
Radst.225 cm, Spur vorn 127,8 cm, hinten 125 cm, Länge 385 cm, Breite 145 cm, Höhe 138 cm, Bodenfr. 17cm, Wendekr. 10m, Leergewicht 970kg.
Fahrleistungen (Werkangaben)
Benzinverbrauch 18 L/100 km, Höchstgeschwindigkeit 190-250 km/h, Leistungsgew. Ca. 4,7 kg/PS, theor,Geschw. im dir. Gang bei 1000U/min (Hinterachse4,66:1)28,4km/h.
*aus AR-Katalognummer 1952
 

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